Montag, 19. März 2007

SPIRALE

Die Spirale
dreht sich nicht nach unten,
sie dreht sich nach oben.

Windung für Windung,
wie der Wind im Strudel
eines Tornados

Und mit jeder Windung
wird es leichter
und der Boden wird ferner.

Am Anfang war da noch
Vieles am Boden verankert.
Viel zu viel.

Werte, Eigentum, Besitz.
Materielles. Schmuck.
Erinnerungsstücke.

Die habe ich lange schon
Zurückgelassen.
Danach kamen die Werke.

Was ich geschaffen hatte,
was ich geschrieben habe.
Doch auch das kann man loslassen.

Es wird nicht mehr so wichtig.
Denn es ist Vergangenheit.
Es ist etwas Erschaffenes.

Somit nichts mehr zu schaffendes
Teil dessen, was passier ist.
Nicht mehr Teil der Zukunft.

Dann sind es die Beziehungen.
Die gewesenen, die vorhandenen.
Die zukünftig möglichen.

Die vergangenen Bindungen
waren schon lange hinter mir.
Ich hatte schon mit ihnen abgeschlossen.

Die Vorhandenen, sie zu lösen
war sicher nicht einfach, mein Herz
hing bei ihnen, aber es ging.

Die Zukünftigen: ich habe es geschafft
aufzuhören, mir etwas zu wünschen.
Mich nach jemandem zu sehnen.

Somit hat auch das an Bedeutung verloren.
Und ich steige weiter auf.
Nichts hält mich mehr wirklich.

Sie ist wunderbar, diese Freiheit.
Nichts ist mehr von Bedeutung.
Gleichgültigkeit und Unwichtigkeit.

Nichts ist mehr da,
was man verlieren kann.
Was einen hinunter zieht.

Und ich steige weiter auf.
Mit dem Kreisen des Windes,
den ich gerufen habe.

Weit hinauf.
Immer höher.
Nach oben.